Heute fand eine informative Videokonferenz zwischen der Staatssekretärin im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration, Dr. Ute Leidig MdL (Bündnis 90/Die Grünen), und Jutta Eichenauer, 1. Vorsitzende des Hebammenverbands Baden-Württemberg, statt. Am Gespräch waren auch drei weitere Mitarbeiterinnen aus verschiedenen Referaten des Sozialministeriums beteiligt.

Dr. Leidig bestätigte, dass das Ministerium bereits im Austausch mit dem KVSW (Klinikverbund Südwest) sei und die Pläne eng begleiten würde, um die Entwicklungen im Blick zu behalten – speziell das Thema der geburtshilflichen Versorgung. Schließlich habe das Land ein klares Interesse daran, dass Angebote wie die vom Land geförderten Hebammenkreissäle nach wie vor gewährleistet blieben.

„Besonders bemerkenswert ist, dass die Geburtshilfliche Abteilung mit Hebammenkreissaal in Herrenberg die einzige ist, die schwarze Zahlen schreibt“, so Jutta Eichenauer. Bei allem Verständnis für den Sparkurs sei es doch widersinnig, wenn in diesem Zuge eine wirtschaftlich laufende Einrichtung vernichtet werde: „never stopp a running system“ sei doch ein Kernprinzip der Wirtschaft, kontert die Hebamme.

Pläne noch nicht veröffentlicht
Alles, was man zum jetzigen Zeitpunkt sagen könne, wäre reine Spekulation. Es sind noch nicht einmal die Pläne wie angekündigt veröffentlicht, ausschließlich die Präsentation für Pressekonferenz und Bürgerinformationsveranstaltungen.

Der Hebammenverband Baden-Württemberg und der Deutsche Hebammenverband (DHV) werden ebenso wie das Sozialministerium die Pläne genau verfolgen und wo immer es möglich sei darauf einwirken. „Eine weitere Unterversorgung mit Geburtshilfe darf es in unserer reichen Industrienation einfach nicht mehr geben“, betont Jutta Eichenauer.

Auch auf unseren Social-Media-Kanälen FB und IG werden wir den KVSW-Podcast zum Medizinkonzept 2030 sowie die öffentlichen Austausch-Portale verlinken, um eine rege Beteiligung an der Debatte zu fördern.

An mehreren Stellen kann man die Entwicklung verfolgen, so auf den Websites von
Klinikverbund Südwest (Medizinkonzeption 2030)
Landkreis Böblingen (Medizinkonzeption 2030)

Der Austausch mit dem Sozialministerium war eine von mehreren Maßnahmen, die der Hebammenverband Baden-Württemberg und vor allem seine Kreisverbände vor Ort in der Causa KVSW-Umstrukturierung und ihren Folgen für Herrenberg, Leonberg und Calw vorgenommen haben (wir berichteten). In den letzten Tagen hatte sich Eichenauer u. a. bereits mit der Landtagsabgeordneten Jutta Niemann MdL (Bündnis 90/Die Grünen) zu diesem Thema ausgetauscht.