Wie jedes Jahr machen wir zum „Tag des alkoholgeschädigten Kindes“ am 9. September auf die Folgen von Alkoholkonsum während der Schwangerschaft aufmerksam. Immer noch wissen nur wenige, dass der Konsum von Alkohol das Ungeborene schädigen kann. Die Folge: das Kind wird ein Leben lang mit dem sogenannten FASD-Syndrom (Fetal Alcohol Spectrum Disorder = Fetale Alkohol-Spektrumstörungen) zu kämpfen haben. „Achtzig Prozent der Betroffenen werden laut Studien nie in der Lage sein, ein selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben zu führen. Sie sind lebenslang auf fremde Hilfe bei den meisten Dingen des alltäglichen Lebens angewiesen“, heißt es bei der “äggf – Die ärztliche Gesundheitsbildung”. Dort wird auch auf die Symptome hingewiesen:

• Körperliche, seelische und/oder geistige Behinderung
• Wachstumsstörungen
• Herzfehler
• Sprachstörungen
• Hyperaktivität

Auffällige körperliche Merkmale:
• Kleine, leicht schielende Augen
• schmale gerade Oberlippe
• kleiner Kopfumfang
• fehlende Nasenrinne
• dünner Körperbau
• etc.

Die gute Nachricht: das ist zu hundert Prozent vermeidbar, wenn auf Alkohol während der Schwangerschaft verzichtet wird.

 

Null Toleranz für Alkohol in der Schwangerschaft
Die Landesstelle für Suchtfragen in Baden-Württemberg (lss-bw.de) hat 2022 zu einem Runden Tisch FASD eingeladen. Der Hebammenverband Baden-Württemberg e. V. war durch Ruth Hofmeister (Kreissprecherin aus Stuttgart) vertreten. Das Team hat ein Strategiepapier für Baden-Württemberg erarbeitet, in dem zusammengefasst wurde, an was es fehlt: Diagnostikstellen, Betreuungsstellen, spezialisierten Betreuungen für Menschen mit FASD, Prävention und Aufklärung. Eine Zusammenfassung wurde in der Pressemitteilung „Null Toleranz für Alkohol in der Schwangerschaft“ veröffentlicht.

Information und Unterstützung
Rat und Hilfe bieten viele Stellen. Eine davon ist FASD Deutschland. Der Verein bietet seinen Mitgliedern umfassende Unterstützung in regionalen Selbsthilfegruppen und regelmäßigen Fachtagungen sowie Seminare und Schulungen rund um FASD.

Auch auf der offiziellen Website des Landesgesundheitsamtes Baden-Württemberg gibt es umfangreiche Aufklärung und weiterreichende Links.