Am 04. Mai 2017 fand ein Gesprächstermin im Sozialministerium zur Umstrukturierung der berufsschulischen Hebammenausbildung in eine Hochschulausbildung statt. Neben Ansgar Lottermann (Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg, Referat Gesundheitsberufe) waren Dr. Daniela Koch (Ministerium für Wissenschaft, Referat Duale Hochschule), Cordula Fischer (Leitung Hebammenschule Heidelberg und Mitglied im Pädagogischen Fachbeirat des DHV) sowie Jutta Eichenauer, 1.Landesvorsitzende des Hebammenverbands Baden-Württemberg und Mitglied im Pädagogischen Fachbeirat des DHV anwesend.
Hierzu eine protokollarische Zusammenfassung und Einschätzung von Jutta Eichenauer:
Beide, Herr Lottermann und Frau DR. Koch, hatten das Eckpunktepapier (von Yvonne Bovermann am 04. April 2017 dem BMG übergeben) bereits vorliegen und Herr Lottermann fand es in vielen Bereichen ganz hilfreich und solide vorgedacht.
Das BMG hatte es an die Länderministerien geschickt für die Arbeit im Bund-Länder-Begleitgremium zur Novellierung des Hebammengesetzes, in welches Hamburg als A-Länder-Vertretung (SPD-regiert), Bayern als B-Länder-Vertretung (CDU-regiert) sowie Bremen als Vertreter der GMK vorgeschlagen sind.
Die Haltung von Herrn Lottermann (trotz einiger Bedenken und Fragen, vor allem was den Zeitplan betrifft) war insgesamt positiv, wohlwollend, vorwärts gewandt.
Ebenfalls gut war auch Frau Dr. Kochs Anwesenheit als Vertreterin des Referats Duale Hochschule, Entwicklung dualer Studienangebote, Hochschulprogramme. Sie nimmt das Anliegen mit, Weiterqualifikationsmöglichkeiten für Lehrkräfte anzustoßen: Master- oder Promotionsprogramme, die berufsbegleitend realisierbar sind, damit die Schulen nicht „ausbluten“. Dabei war auch der Bestandsschutz ein Thema: im Ministerium war man sich einig, die Expertise vorhandener Lehrkräfte werde gebraucht. Über diesen Punkt wurde länger gesprochen, denn das ist ein nächster Schritt, der angegangen werden muss, wenn eine Überführung der berufsschulischen Ausbildung zur hochschulischen Ausbildung gelingen soll.
Für weitere Schritte fehle derzeit noch eine klarere Richtung, wie die künftige (Hochschul-)Ausbildung genauer aussehen soll. Hier versprach Herr Lottermann, wieder auf uns zuzukommen und ein nächstes Treffen anzuberaumen, sobald o. g. Begleitgremium getagt hat und sich genauere Vorstellungen herauskristallisieren.
Gleichzeitig hat er die Bitte ausgesprochen, ihm Neuheiten von unserer Seite aus zu übermitteln.
Über den Verbleib der Hebammenschulen ist ebenfalls erst mehr zu sagen, wenn klarer ist, in welcher Form die künftige (Hochschul-)Ausbildung kommen soll.
Einigkeit bestand auf jeden Fall, dass die Entwicklung und Leitung von Hebammenstudiengängen nicht ohne Hebammen in entsprechender Position und mittelfristig mit entsprechender Qualifikation stattfinden darf. Auf die Expertise der Hebammenschulen könne nicht verzichtet werden und es sollen Wege der Einbindung gefunden werden.
Jüngster Durchbruch in dieser Sache: An der DHBW Stuttgart kann ab sofort der Studiengang „Angewandte Hebammenwissenschaft“ belegt werden (wir berichteten).