Im deutschsprachigen Raum findet der Großteil der Geburten vaginal statt. Dennoch fehlten bisher Empfehlungen auf hohem Evidenzniveau. Die neue Leitlinie „Die vaginale Geburt am Termin“ ändert dies grundlegend. „Die Leitlinie ist ein Meilenstein für die klinische Geburtshilfe“, so Andrea Ramsell, Präsidiumsmitglied im Deutschen Hebammenverband. „Sie behandelt pragmatisch und evidenzbasiert die interprofessionelle Zusammenarbeit und rückt die Hebamme bei der Betreuung der physiologischen Geburt in den Vordergrund.“
Ebenso wie das „Nationale Gesundheitsziel rund um die Geburt“ fokussiert die Leitlinie auf eine frauenzentrierte Geburtshilfe. Für Andrea Ramsell steht fest: „Diese Leitlinie hat das Zeug, einen Kulturwandel in der klinischen Geburtshilfe in Deutschland auf den Weg zu bringen. Etablierte Routinen ohne medizinische Evidenz sollen und müssen der Vergangenheit angehören. Ich bin sehr gespannt, wie das in der Praxis umgesetzt wird.“
Die von der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. veröffentlichte Leitlinie wurde unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. und der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaften erstellt. Zu den mitarbeitenden Fachgesellschaften gehörte auch der Deutsche Hebammenverband.
(Wortlaut der Pressemitteilung des Deutschen Hebammenverbands vom 08.01.2021)