Frida ist Hebamme in einer großen Klinik. Dort arbeite sie in Teilzeit fest angestellt. Trotz aller Belastung liebt sie ihre Arbeit – und von der wird sie zukünftig in einer eigenen Kolumne berichten. Damit möchte sie auf Herausforderungen und Probleme in ihrem Arbeitsalltag aufmerksam machen und offen Kritik üben, wo sie angebracht ist. Und sie will vermitteln, was ihr am Herzen liegt. Ein toller Ansatz, der nicht nur Einblicke in die Arbeit und die Aufgaben der Hebammen gibt, sondern generell zum Nachdenken anregt.
An den Start geht sie mit der zentralen Frage „Hast Du schon Pause gehabt?“. Damit ist sie mittendrin im Dilemma der angestellten Hebammen: das Arbeitszeitgesetz , das wegen der hohen Arbeitsbelastung kaum eingehalten werden kann. Anschaulich schildert sie die Situation einer Kollegin:
„Anfang September hat Ute rund 24 Stunden durchgearbeitet, weil sie nach dem Frühdienst mit anschließender Rufbereitschaft weiter in der Klinik bleiben musste. Denn der Nachtdienst hatte sich kurzfristig krankgemeldet und es konnte kein Ersatz erreicht werden. Der Andrang im Kreißsaal war sehr groß, mehrere Frauen haben ihre Kinder bekommen. Es lief zwar alles gut, aber trotzdem, in Ordnung war das ganz und gar nicht. Denn Ute und alle anderen haben ausgebadet, dass die Klinik kein Personal aufstockt.
Dabei gibt das Arbeitszeitgesetz ganz klar vor: An Werktagen darf die Arbeitszeit von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern acht Stunden nicht überschreiten. Sie kann auf bis zu zehn Stunden nur verlängert werden, wenn innerhalb von sechs Kalendermonaten oder innerhalb von 24 Wochen im Durchschnitt acht Stunden werktäglich nicht überschritten werden.“