Am 25. November ist Internationaler Tag gegen Gewalt gegen Frauen. Über Gewalt herrscht immer noch das große Schweigen, daher wird dieser Tag genutzt, um ohne Tabus auf die Missstände selbst in modernen Zivilisationen hinzuweisen.
Gewalt hat viele Gesichter und es gibt viele Bereiche, wo sie ausgeübt wird – und wo man sie kaum vermutet. Dazu gehört auch der Kreißsaal.
Seit Jahren setzt sich die Initiative „Gerechte Geburt“ für die Thematisierung der Gewalt unter der Geburt ein. Sie klärt darüber auf, dass Formen von Gewalt auch durch Menschen verübt werden, die sich um Frauen und Familien während Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett kümmern. Vermutlich sind Personal-, Zeitmangel und Routine die Ursachen für unbeabsichtigte Gewalt, aber sie geschieht auch wissentlich.
„Gerechte Geburt“ ist auch dieses Jahr wieder aktiv und fordern dazu auf, die Stimme dagegen zu erheben:
Gemeinsam die erlebte Gewalt beim Namen nennen!
Was auch immer die Gewalt bei Deiner Geburt war, du bist nicht allein. Jeden Tag erleben sie Frauen leider überall auf der Welt. Am Tag gegen Gewalt gegen Frauen, dem 25. Nov. geben wir diesen Erlebnissen gemeinsam eine Stimme.
Alle Menschen haben das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit, das beinhaltet sowohl das Recht auf Einverständniserklärung als auch auf Behandlungsverweigerung. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat 2010 bestätigt: „Gebärende haben ein grundlegendes Menschenrecht, die Umstände, in denen sie ihr Kind zur Welt bringen, frei zu wählen.“ (Quelle: www.microbirth.com)
Respektlosigkeit und Misshandlung beseitigen
Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) fordert für die Geburtshilfe:
„Die Prävention und Beseitigung von Respektlosigkeit und Misshandlung unter der Geburt. […] Jede Frau hat das Recht auf die bestmöglichsten Gesundheitsstandards, welche das Recht auf eine würde- und respektvolle Behandlung beinhalten.“
Roses Revolution – “Stoppt Gewalt in der Geburtshilfe!”
Die Roses Revolution ist eine weltweite Aktion gegen Respektlosigkeit und Gewalt in der Geburtshilfe. Am 25. November, am internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen, legen Betroffene an den Orten, an denen sie Gewalt während der Geburt, in der Schwangerschaft oder im Wochenbett erlebten oder bezeugten, einen Brief und eine Rose nieder, um ein Zeichen für würdevolle Geburtsbegleitung zu setzten. Online wird die Aktion auf der Facebook-Seite Roses Revolution Deutschland begleitet.
(Quelle: www.gerechte-geburt.de)
Auch der Deutsche Hebammenverband und der Landesfrauenrat Baden-Württemberg erinnern an den Internationalen Tag der Gewalt gegen Frauen.
Artikel ‘Gewaltfreie Geburt als Auftrag’ des DHV
Artikel ‘Internationaler Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen’ des Landesfrauenrats Baden-Württemberg