Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren, unabhängig von Rasse, Geschlecht oder Religion, so ist es in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte festgehalten. Der 10. Dezember ist Tag der Menschenrechte, um jedes Jahr von neuem daran zu erinnern.
Einer der schlimmsten Missbräuche gegen das Menschenrecht ist die Genitalverstümmelung von Mädchen und Frauen. „Hebammen begegnen den Folgen dieses Gewaltakts immer häufiger. Sie ist in vielen Kulturen immer noch verankert – wobei es mir schwerfällt, in diesem Zusammenhang überhaupt von „Kultur“ zu sprechen. Daher wollen wir den Menschenrechtstag zum Anlass nehmen, die Aufmerksamkeit auf diesen schwerwiegenden Missbrauch zu lenken“, so Jutta Eichenauer, 1. Vorsitzende des Hebammenverbands Baden-Württemberg. Sie verweist auf zwei wichtige Informationsplattformen, die aktuell und dauerhaft für Aufklärung sorgen und Hilfe anbieten. So hat Terre des Femmes Kontaktadressen für Information und Beratung zum Thema weibliche Genitalverstümmelung auf ihre Website eingestellt. Das Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg bietet Basis-Informationen mit weiterführenden Links auf vertiefende Informationen auf seiner Website. Zudem hat es zur allgemeinen Aufklärung vor allem auch für Betroffene und potentiell Betroffene die Informationsbroschüre zur Bekämpfung von weiblicher Genitalverstümmelung veröffentlicht, die auch in Englisch verfügbar ist: Information brochure for combating female genital mutilation.
Um Hebammen für den Umgang mit Frauen mit Genitalverstümmelung zu sensibilisieren, hat das Berliner Familienplanungszentrum BALANCE einen Leitfaden für Hebammen im Umgang mit FGM_C in Berlin-Brandenburg herausgegeben.
Der Hebammenlandesverband hat alle diese Informationen dauerhaft in seine Website aufgenommen. Im Hebammen-Menü und im Eltern-Menü stehen sie jederzeit zum Abruf bereit.
„Am 10. Dezember 1948 verabschiedeten die Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR), zu der sich 48 Staaten bekannt hatten. Immer wieder bin ich fassungslos, wenn ich sehe, wie weitverbreitet Menschenrechte immer noch mit Füßen getreten werden. Ich wünsche und hoffe, dass kommende Generationen erfolgreicher sein werden in der Umsetzung dieser friedlichen Bekenntnisse“, so die Hebamme und Mutter Jutta Eichenauer.
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