Die Zahl der geplant außerklinisch begonnenen Geburten, wie Hausgeburten und Geburten in Geburtshäusern oder anderen hebammengeleiteten Einrichtungen, ist im vergangenen Jahr in Baden-Württemberg gestiegen. Auch der Hebammenverband Baden-Württemberg wurde schon verschiedentlich um eine Einschätzung zu dieser Tendenz gebeten.

„Wir können hierzu nur mit Erfahrungswerten Stellung nehmen, es gibt keine wirklich belastbare Erhebung dazu. Gespräche mit Kolleginnen und Schwangeren lassen vermuten, dass diese Tendenz auf die Pandemie zurückzuführen ist, wobei die Entscheidung auf zwei unterschiedlichen Gründen basiert“, so Jutta Eichenauer, 1. Vorsitzende des Hebammenverbands Baden-Württemberg. „Die Frauen haben einerseits Sorge, sich in einer Klinik mit Covid-19 anzustecken, auch wenn es hierfür keinerlei Statistik gibt. Die Hygienelage in den Geburtsstationen entspricht nach unserer Information den offiziellen Anforderungen. Andererseits gab und gibt es Geburtsstationen, die seit Corona ihre Hygienemaßnahmen sehr stark ausweiten und daher die Anwesenheit der Partner während oder auch nach der Geburt nur bedingt oder gar nicht zulassen. In dieser sensiblen Lebenslage ist das für viele junge Paare ein No-Go“, so die Hebamme.

Die Fragen gehen zurück auf eine Kleine Anfrage an den Landtag von Baden-Württemberg durch den Landtagsabgeordneten Dr. Michael Preusch zur „Geburtshilflichen Versorgung in der Region“ (27.7.2021, Drucksache 17 / 629, Eingang 28.7.2021)