In Freiburg wurde der Internationale Hebammentag bereits am 4. Mai 2015 begangen. Dazu gab es eine Filmvorführung im Koki und interessante Gespräche im Erzählcafé. Hier waren als Zeitzeug/Innen eingeladen:
– einen Kinderarzt in Ruhestand und Vater von 3 Töchtern
– ein Paar mit 6 Hausgeburten u.a. auch einer Allein-Papa-Geburt
– eine Mutter mit 3 Kindern, aktuell hochschwanger mit ganz unterschiedlichen Erfahrungen
– eine Großmutter, die ihre Enkeltochter und ihr Urenkelchen begleitete
Leider war die älteste, noch praktizierende Hebammenkollegin kurzfristig verhindert.

Tatkräftige Unterstützung kam von den Lahrer Werdenden Hebammen, die sehr gerne schwangere Bäuche und Kindergesichter bemalten und sich um die größeren Kinder kümmerten.
Die Kinderstube St. Georgen unter der Leitung von Frau Wegner hatte für die Kleinen einen „Entdeckungsraum“ vorbereitet. Dieser wurde sehr gerne angenommen.

Student/Innen der Uni Freiburg und des Graduiertenkolleg „Life Sciences – Life Writing“ besuchten für ihre MA-Arbeiten das Erzählcafe und befragten sehr engagiert die anwesenden Expertinnen.

Abends vor dem Film „Geburt“ begrüßte Johanna Metzler das Publikum, Claudia Knie sprach über die aktuelle politische Situation, Liane Braun berichtete über die aktuelle Ausbildungssituation und eine werdende Hebamme erzählte über ihre eigenen Erfahrungen. „Insgesamt eine leise, aber durchaus gelungene Veranstaltung in schöner Atmosphäre und mit einhellig positiver Rückmeldung“, so die Organisatorinnen Ute Spahmann, Liane Braun und Mela Pinter, die sich im Namen des ganzen Teams für die tatkräftige Unterstützung der Kolleginnen bedanken.

SWR3-Landesschau aktuell: Statt Aufstand – Austausch im Erzähl-Café (Videobeitrag)

SWR3-Landesschau aktuell: Missstände in der Geburtshilfe

Zitate und schriftliche Beiträge der Gäste im Erzählcafé am 4.5.15:

– „Hebammen bewahren die Würde der Frau.“ Ursula Weber

– „Meine Hand und mein Herz für meine Hebamme.“ Ursula Weber

– „Die Geburt wird auch durch das Kind, das geboren wird bestimmt.“

– „Es tut mir in der Seele weh – die Vorstellung, eine Frau könne nicht zu Hause gebären, weil es keine Hebamme gibt, die uns betreut.“

– „In der Politik wird nun viel über selbstbestimmtes Sterben geredet und gleichzeitig möchte man die selbstbestimmte Geburt unterbinden. Ist es nicht genauso wichtig wie und wo ein Mensch geboren wird?“

– „Wie und mit wem man sein Kind auf die Welt bringt ist die erste Entscheidung als Mutter. Und die sollte frei sein.“

– „Ich habe auch als Vater die Möglichkeit, bei einer Geburt über mich hinaus zu wachsen, am besten natürlich nicht in einem Krankenhaus (Hausgeburtserfahrung). Durch ein inniges Geburtserlebnis habe ich auch ein tieferes Gefühl zum eigenen Kind.“