logo-geburtshaus-loerrachDie Haftpflichtproblematik und der auch daraus resultierende Hebammennotstand zwingen wieder einmal engagierte Hebammen zur Aufgabe. Das Geburtshaus Lörrach wird zum 30.06.2016 geschlossen. Fast siebzehn Jahre war dieses wunderbare Projekt fest in der Region verankert, am Zulauf mangelte es nicht, etwa 900 Geburten haben hier stattgefunden. Für das Vertrauen der Familien ist das Team sehr dankbar. „Die Entscheidung für diesen schmerzlichen Schritt fällt uns überhaupt nicht leicht – aber er ist auf Grund der anhaltenden knappen Personalsituation unumgänglich. Seit langem haben wir mit allem Engagement versucht, weitere Kolleginnen für unsere wunderbare Arbeit zu gewinnen“, so Christiane Schwan und Franziska Kau vom Geburtshaus Lörrach.

Doch Lörrach sei nur ein Beispiel für die gesamte Situation in Deutschland, erklärt Rita Lechner, Vorsitzende des Hebammenkreisverbandes Lörrach und ehemaliges Team-Mitglied im Geburtshaus. Vor allem die hohen Beiträge für die Haftpflichtversicherung von derzeit 6274 Euro jährlich seien für die freiberuflichen Hebammen nicht mehr tragbar, so die Hebamme. Einige Kolleginnen sind bereits in die Schweiz abgewandert, hier nämlich kostet die Berufshaftpflicht nur 450 Franken im Jahr. Es gibt also Länder, die Lösungen parat haben.

Das Geburtshaus wird eine Lücke hinterlassen, denn es gibt im Umkreis keine anderen Einrichtungen dieser Art.
Teamkollegin Anna Wohler bietet jedoch ab Juli 2016 Hausgeburtshilfe an.

Einen sehr ausführlichen Bericht brachte die Badische Zeitung.

Foto – von links nach rechts:
Christiane Schwan, Natascha van Riet, Franziska Kau und Anna Wohler
(Foto: Website Geburtshaus Lörrach)