Seit letzter Woche führt die Bundesarbeitsgemeinschaft Leitender Ärztinnen und Ärzte in der Frauenheilkunde und Geburtshilfe (BLFG) gemeinsam mit der DGGG eine fragwürdig konzipierte „Umfrage“ unter Hebammen in Kreißsälen durch. Die erhofften Antworten sollen offenbar dazu dienen, die auch von der EU längst beschlossene Überführung der Hebammenausbildung an die Hochschulen zu diskreditieren.
Jutta Eichenauer, 1. Vorsitzende des Hebammenverbands Baden-Württemberg äußerte sich sehr persönlich zu dieser Umfrage: „Wir Hebammen richten unseren Blick auf die Zukunft. Wir wollen und müssen nach vorne blicken, nicht zurück. Leider weht uns nach wie vor ein strenger Wind entgegen, als würden wir uns in einem anderen Jahrhundert befinden. Für mich ist es immer wieder schwer, die Selbstbeherrschung zu wahren, um nicht mit Wut und Frustration auf die anhaltende Herabwürdigung unserer Profession zu reagieren. Natürlich fragen wir uns, warum? Die Durchsetzung des Frauenwahlrechts war leicht im Vergleich mit der Anerkennung der Hebammen als Expertinnen rund um die Geburt, so kommt mir das oft vor. Ich will nicht melodramatisch werden, aber der Gedanke an die Hexenverfolgung blitzt da schon mal plakativ auf.
Insofern setzten wir auch mit Blick auf unsere Anerkennung große Hoffnung auf die klare Forderung der EU nach interprofessioneller Zusammenarbeit in der Geburtshilfe und deren Verankerung im neuen Gesetz.“
Der DHV hat zur Umfrage der BLFG eine Pressemitteilung herausgegeben:
Die Zukunft der Geburtshilfe im Blick (DHV-Pressemitteilung, 24.04.2019)