Anlässlich des Weltfrauentags am 8. März fordert der Deutsche Hebammenverband e. V. (DHV) ein Umdenken in der Geburtshilfe.
Der DHV setzt sich für Selbstbestimmungsrechte von Frauen ein. Das Recht von Frauen, selbst über sich und ihren Körper zu bestimmen, bekommt aktuell neue Bedeutung durch die Debatte zu Gewalt und Traumatisierungen in der Geburtshilfe. Der Hebammenverband weist seit Jahren darauf hin, dass Eingriffe den natürlichen Geburtsverlauf stören und eine Körperverletzung darstellen, wenn sie ohne medizinische Notwendigkeit und Aufklärung erfolgen. Frauen können diese Eingriffe dann als Gewalt erleben. Unachtsamkeit von Hebammen und Ärztinnen oder Ärzten, die als verbale Entgleisung oder körperlich übergriffig empfunden werden, haben ihre Ursache häufig in schlechten Arbeitsbedingungen, Personalmangel oder fehlender Zeit für gute Kommunikation. Der Deutsche Hebammenverband fordert politische Maßnahmen, die die Arbeitssituation von Hebammen und die Situation in der Geburtshilfe nachhaltig verbessern.
„Nicht nur am Weltfrauentag, aber da natürlich ganz besonders, wird mir bewusst, dass vor allem Frauen und Kinder hilflos der Gewalt auf der Welt ausgesetzt sind. Wir Hebammen werden beruflich mit den unterschiedlichsten Folgen von Gewalt konfrontiert, die uns oft sprachlos machen. Umso wichtiger ist der Internationale Frauentag, damit zur Sprache kommt, was ausgesprochen gehört, und wir nicht in Resignation erstarren“, so Jutta Eichenauer, 1. Vorsitzende des Hebammenverbands Baden-Württemberg.
Eine gewaltfreie Geburt ist Frauenrecht (DHV-Pressemitteilung, 7.3.2018)