Heute prangt die Hebamme Justine Siegemund (1636-1705) im Google-Schriftzug. Damit wurde ihr eine ausgesprochen moderne Form der Ehrung zuteil, über die wir uns als ihre Nachfolgerinnen sehr freuen. Man könnte sagen, dass sie eine Vorzeige-Karrierefrau war, denn sie entwickelte sich von der Autodidaktin – der früher sehr gängigen Form der Hebammenausbildung – zur Hof-Hebamme am brandenburgischen Hof.

Ein Höhepunkt ihrer beruflichen Laufbahn war ohne Zweifel ihre Veröffentlichung: „Die Chur-Brandenburgische Hoff-Wehe-Mutter, das ist: ein höchst nöthiger Unterricht von schweren und unrecht stehenden Geburten, in einem Gespräch vorgestellt.“ Der Titel ist für heutige Ohren zwar mehr als sperrig, aber das Werk selber war über viele Jahre ein Standardwerk, das wir auch heute noch kennen.

Schön, dass unsere Kollegin Justine Siegemund die Zeiten so überdauern konnte.

Von © Foto H.-P. Haack