Auf der dreitägigen Bundesdelegiertentagung des Deutschen Hebammenverbandes e. V. (DHV), mitgliederstärkster deutscher Hebammen-Berufsverband, haben sich rund 200 delegierte Hebammen aus allen Bundesländern zu berufspolitischen Weichenstellungen im Verband beraten und über Personalien durch Wahlen entschieden. Präsenz war nur in kleiner Runde möglich, über die Bildschirme waren alle Delegierten verbunden.

Berufspolitik
Zu den politischen Hauptforderungen gehören die flächendeckende Umsetzung der Eins-zu-eins-Betreuung sowie eine leistungsgerechte Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen für Hebammen. Darüber hinaus wird sich der Verband im Rahmen des von ihm initiierten Zukunftsdialogs Geburtshilfe mit Bündnispartnern zusammenschließen, um gemeinsam einen gesellschaftlichen Wandel anzustoßen mit dem Ziel, die Frau in den Fokus der Versorgung zu stellen.

Im Amt bestätigt
Die Präsidentin des DHV, Ulrike Geppert-Orthofer, wurde mit großer Mehrheit für weitere vier Jahre wiedergewählt.
„Ich freue mich sehr über das Wahlergebnis und bin stolz, diesen großartigen Berufsstand zu vertreten und die Geburtshilfe in Deutschland weitere vier Jahre krisen- und zukunftssicher mitgestalten zu dürfen“, sagt Ulrike Geppert-Orthofer, Präsidentin des Deutschen Hebammenverbands e. V. zu ihrer Wiederwahl. „Dies ist jedoch nur möglich, wenn wir alle Geburtshilfe neu denken und die Bedürfnisse der Frauen, ihrer Kinder und Familien bedingungslos in den Mittelpunkt stellen. Wir Hebammen als maßgebliche Player im Gesundheitssektor werden dies fordern“, so Geppert-Orthofer. Hierfür schließt sich der Verband mit Bündnispartnern des Zukunftsdialogs Geburtshilfe zusammen. In den vergangenen zwei Jahren hat der DHV im Rahmen des Zukunftsdialogs mit Vertreter*innen aus Gesellschaft, Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und aus der Profession zwölf Visionen für eine gute Geburtshilfe entwickelt – darunter unter anderem die frauzentrierte Geburtshilfe, kontinuierliche Betreuung und Chancengleichheit für alle Frauen und Familien.

Neue Beirätin für den Bildungsbereich
Außerdem wurde Prof.in Dr.in Lea Beckmann als Beirätin für den Bildungsbereich ins Präsidium des DHV gewählt. Die ausgebildete Hebamme und Kinderkrankenschwester ist aktuell freiberufliche Dozentin an mehreren Hochschulen im deutschsprachigen Raum, die einen Hebammenstudiengang anbieten. Die von Beckmann formulierten Ziele für die nächsten vier Jahre sind: enge Zusammenarbeit mit den Hochschulen, Weiterentwicklung der Fort- und Weiterbildung der Kolleg*innen inklusive der digitalen Angebote, spezifische Angebote für die Hebammenlehrer*innen an den Fach- und Hochschulen sowie eine zentrale Registrierung aller Hebammen. In ihrer Bewerbung vor den Delegierten des DHV sagte Beckmann: „An den Hochschulen lernen die Studierenden nicht nur Wissen zu reproduzieren, sondern sie lernen Wissen selbst zu generieren. Das ist der Grundstein zum lebenslangen Lernen.“

Weitere Personalien
Darüber hinaus werden folgende Positionen im DHV neu besetzt:
Compliance-Beauftrage: Susanne Lohmann
Kassenprüfung: Christiane Klimisch
Erste Schatzmeisterin: Dorothee Eisenhardt
Zweite Schatzmeisterin: Petra Kruse
Erste Schriftführerin: Vivian Stehmeier-Denker
Beauftragte für internationale Hebammenarbeit: Judith Otter

Blumen in kleiner Runde (von links): Ursula Jahn-Zöhrens, Beirätin für den Freiberuflichenbereich, Petra Kruse, Schatzmeisterin im Präsidium, Ulrike Geppert-Orthofer, Präsidentin, und Andrea Ramsell, Beirätin für den Angestelltenbereich.

 
Präsidentin des Deutschen Hebammenverbandes für weitere vier Jahre im Amt bestätigt. Verband stellt berufspolitische Weichen (DHV-Pressemitteilung, 19.11.2021)